Gestresste Wichtel und ein „Krikodol“ – Adventsfeier der Lebenshilfe

Trotz hochkarätiger Konkurrenzangebote in der Kreisstadt Heppenheim hatten sich 50 Mitglieder der Lebenshilfe Heppenheim zu einer abwechslungsreichen Adventsfeier im Marienhaus eingefunden. Sie hatten die richtige Wahl getroffen und wurden nicht enttäuscht. Es war alles dabei – nachdenklich machende, berührende und umwerfend lustige Beiträge.

Tragende Säulen sorgten einmal mehr für das passende Fundament – Monika Mitsch mit wunderschöner weihnachtlicher Dekoration, Renate Hero als umsichtige Küchenchefin sowie Ursel Lutz und Johannes Wemmer mit einem schier endlosen Repertoire am Klavier.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Brigitte Lehner-Mulzer stimmten alle gleich mal ein Ständchen für Geburtstagskind Sina Grüner an. Sina war sichtlich gerührt, hatte sie doch bisher nicht in vergleichbarer Größenordnung gefeiert.

Danach folgte eine Chronologie der zahlreichen Veranstaltungen der Lebenshilfe im laufenden Jahr und ein Ausblick auf die Freizeit in 2025. Dabei wurden auch Rudi Krauss und Sabine Schmidtmeyer als neue Vereinsmitglieder begrüßt.

Mit einer nachdenklich machenden Erzählung leitete Pfarrer Meurer in die vorweihnachtliche Zeit über. Der anfänglich rigoros abweisend auftretende Zweitklässler Walter in seiner Rolle als unbarmherziger Wirt in einem Krippenspiel legte im Laufe der Geschichte eine erstaunliche Kehrtwendung hin. Zum Schluss bot er der Heiligen Familie mit Tränen in den Augen sein eigenes Zimmer als Herberge an. Aufeinander zugehen – das passte als Quintessenz dieser Geschichte wunderbar zu den Prinzipien der Lebenshilfe.

Nach musikalischem Intermezzo von Johannes Wemmer folgte eine umwerfend lustige interaktive Darbietung eines Streiks in der Weihnachtswerkstatt der Wichtel. Nach  Verteilung diverser Rollen und Requisiten fesselte Sabine Schmidtmeyer alle Anwesenden mit einer spannungsgeladenen Geschichte. Höchste Konzentration war jetzt im Saal angesagt, um keinen der unzähligen Einsätze zu verpassen, gab es doch vorher viele Regieanweisungen für die zahlreichen sprachlichen Einsätze und Kurzauftritte aller Beteiligten.

Im Anschluss daran beschenkte Angela Bräunig die Mitglieder mit einem Nikolaus und einem Handtuch mit dem Logo der Lebenshilfe Heppenheim – gewissermaßen als Vorgeschmack auf die Freizeit im nächsten Jahr.

„Von draußen, von Hambach komm´ ich her“, begann Pfarrer Sticksel nun seinen Beitrag, den Brief eines Großvaters an seinen Enkel. Ausgangspunkt war ein Ereignis im Zoo. Ein Krokodil war auf den Enkel los gegangen. Glücklicherweise gab es jedoch eine trennende und schützende Scheibe, die Schlimmeres verhüten konnte und dem Enkel die Angst nahm. Nachdenklich machte auch das Eingeständnis des Großvaters „Du erfindest Wörter, mir gehen sie verloren“, z.B. „Krikodol“, eine Wortschöpfung des Enkels, möglicherweise auch eine Verarbeitung der gerade überstandenen Schrecksituation im Zoo.

Es folgte eine anfänglich traurige Geschichte von James Krüss vom Bären Ladislaus und der Puppe Annabella, erzählt von Hedwig Vock. Die beiden lange Zeit unverkauften Spielzeug-Charaktere wurden nach einem Anruf in letzter Minute glücklicherweise doch noch vom Weihnachtsmann mitgenommen. Somit konnte es jetzt auch im letzten Fenster im Kaufhaus dunkel werden.

Als nächstes standen berechtigte Fragen und Wünsche an Knecht Ruprecht auf dem Programm, von Kathrin Taufertshöfer eindrucksvoll in Reimform vorgetragen.

Hanne Vettel von der Harmonie Heppenheim fand stimmungsvolle Worte und der Chor, geleitet von Vize-Dirigent Gerhard Umhauer, setzte einen würdigen Schlusspunkt unter einen tollen Nachmittag. Als gemeinsames Finale sangen dann alle „O du fröhliche“.

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