Lebenshilfe auf den Spuren von Schneewittchen und den sieben Zwergen

Vom 26. April – 3. Mai verbrachten 32 Mitglieder der Heppenheimer Lebenshilfe eine abwechslungsreiche Zeit im Hotel Spessartruh in Frammersbach. Umrahmt von täglichem Frühsport, angeleitet von Brigitte und Karlheinz Mulzer, und abendlichem gemeinsamen Beisammensein, absolvierte die Gruppe ein umfangreiches Programm.

Am Anreisetag gab es einen Zwischenstopp in Seligenstadt. Aufgeteilt in 2 Gruppen, nahm man an einer hochinteressanten Führung durch die ehemalige Benediktinerabtei teil und lernte viel Wissenswertes über das überaus kreative Wirken und Schaffen der Benediktinermönche in einer vergangenen Zeit. Bei einem anschließenden Picknick im herrlichen Kräutergarten wurden die vielen Eindrücke verarbeitet. Nach diesem gelungenen Auftakt der Freizeit erreichte man das Hotel Spessartruh und machte sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Mit einer abendlichen, von Doris Schäfer wunderbar gestalteten Spiel- und Kennenlernrunde wurde ein ereignisreicher Tag abgeschlossen.

Unter Führung von Sabine Schmidtmeyer fand am Sonntag eine aufschlussreiche Erkundung von Frammersbach statt. Man erfuhr Wissenswertes über lokale Gebäude und Attraktionen und löste ein spannendes Bilderrätsel zu historischen Bauwerken. Nachmittags tauchte man zur Abkühlung in eiskalte Hand- und Fußbecken einer benachbarten Kneippanlage ein mit anschließender Spielrunde im Schatten. Abends gab es eine Sing- und Spielrunde, musikalisch begleitet von Beate Winter.
Am Montag kamen alle Bastelbegeisterten auf ihre Kosten. Monika Mitsch hatte in emsiger Vorarbeit viele Gestaltungsmöglichkeiten mit Kork und Farben ausgetüftelt. Darüber hinaus gab es wunderschöne Vorlagen in Herz- oder Schmetterlingsform, die beklebt werden konnten. Die ganz Geduldigen fertigten Ketten mit Perlen und Korkbestandteilen an.

Dienstags vormittags stand eine Stadtrallye in der benachbarten Schneewittchenstadt Lohr am Main statt. An sieben Stationen waren Fragen zu lösen und am Ende gaben alle vier Teams ihre Lösungen in der Tourist Information ab. Man darf gespannt sein, ob die Lebenshilfe unter den Gewinnern ist und entsprechend benachrichtigt wird. Nachmittags fand eine Führung im Spessart-Museum statt. Mit dem fesselnden Märchen von Theo, einem jungen talentierten Glasbläser aus dem Spessart, und Elisabeth, einer schönen Königstochter, zog die Mitarbeiterin im Museum alle in ihren Bann. Geschickt in die Erzählung eingeflochten, erfuhr man dabei viele Details über die Herstellung von verschiedenfarbigem Glas. Im Museum selbst gab es tolle interaktive Exponate, z.B. eine Klangwiege, von deren Tönen man sich kitzeln lassen konnte und ein lustiger Spiegel, der menschliche Proportionen verändern kann. So wurde mancher zu einem Riesen oder zu einem Zwerg. In der abendlichen Runde trug Karlheinz Mulzer wort- und gestenreich das Märchen von Schneewittchen vor und hatte ein großes Auditorium.

Nach so vielen märchenhaften Impulsen war es nun an der Zeit, diese Eindrücke am Mittwochvormittag in einem Theaterstück zu verarbeiten. Unter der Regie von Monika Taufertshöfer kam es zu einer ersten Probe, musikalisch begleitet von Beate Winter. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Einige perfektionierten ihre Bastelarbeiten, andere zog es zu Wanderungen in der schönen Umgebung von Frammersbach. Abends gab es eine Disco, vorbereitet von Angela Bräunig, wobei man es sich nicht nehmen ließ, die ausgewählten Lieder begeistert mitzusingen.
Am Donnerstag stand eine Schifffahrt auf dem Main statt. Mit dem Mainbummler fuhr die Gruppe „de Mä“ stromauf und – ab, immer mit einem wachsamen Auge auf das unterhaltsame Geschehen auf dem Fluss und an den Mainufern. In der abendlichen Märchenstunde stieß Karlheinz auf eine gewachsene Zuhörerrunde, die mit höchster Konzentration seiner Grimmschen Erzählung vom Froschkönig oder dem eisernen Heinrich lauschte. Die unterschiedlichen Stimmlagen der darin erwähnten Charaktere machten das Märchen auf besondere Weise eindrucksvoll und erlebbar.

Am Freitagmorgen fand nun der letzte Schliff am Theaterstück statt, rückte doch der mit großer Spannung erwartete Abschlussabend immer näher. Dann war es endlich soweit und nach einigen kräftig gesungenen Liedern fand die heiß ersehnte Aufführung von Schneewittchen statt. Claudia Schmitt gab den erzählerischen Rahmen der Handlung vor. Die Akteure Kathrin Taufertshöfer als Schneewittchen, Rudi Krauss als Prinz, Karin Hamel als böse Stiefmutter und die Zwerge Georg Göpferich, Nadja und Giovanna Sille, Alexander und Arthur Vock, Stefan Schäfer und Martin Bräunig – nicht zu vergessen Karlheinz Mulzer als Spiegel – wussten das Auditorium schauspielerisch und gesanglich zu begeistern. Karlheinz knüpfte anschließend mit der Erzählung der Sage „Einhard und Imma“ an die schönen Erlebnisse am Anreisetag in Seligenstadt an. Darauf folgte ein tolles musikalisches Intermezzo von Beate Winter mit Gesang und Harfe. Jetzt stand eine Chronologie der Freizeit mit vielen schönen Fotos auf dem Programm, was so manchen lautstarken Kommentar der Zuschauerschaft auslöste. Keine Freizeit ohne Vorbereitung und Leitung – Zeit, den Verantwortlichen ein Dankeschön für die geleistete Arbeit vor und während der Freizeit zu erweisen. Stellvertretend für alle Teilnehmenden trug Johannes Wemmer aus dem Stegreif eine Dankesrede vor, die allen in Erinnerung bleiben wird.

Allen, die zur Vorbereitung und Organisation der Freizeit, der Gestaltung von Theater- und Musikprogrammpunkten oder in irgendeiner anderen Form zum Gelingen beigetragen haben, sei hiermit ausdrücklich gedankt, nicht zu vergessen dem Autohaus Goss für die kostenlose Überlassung eines Fahrzeugs, das der Lebenshilfe während der Freizeit seit Jahren schon immer eine große Hilfe und Erleichterung ist.

Als Erinnerung an die Freizeit gab es für alle Teilnehmenden nachträglich ein individuelles Schneewittchen-Portrait von Karlheinz mit dem Titel „Spieglein, Spieglein… Lebenshilfe Freizeit 2025“, begleitet von einem passenden Text aus der Feder von Sabine Schmidtmeyer.